Gesine Völlm
Aufgewachsen in Tübingen am Neckar, studierte Gesine Völlm nach einer Schneiderlehre Bühnen- und Kostümbild bei Jürgen Rose an der staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart. Nach einer zweijährigen Bühnenbildassistenz bei Anna Viebrock am Hamburger Schauspielhaus begann sie ihre Laufbahn als Bühnen- und Kostümbildnerin mit Choreograf Joachim Schlömer in Basel und Regisseur Jossi Wieler in Hamburg. Im Laufe der Jahre arbeitete sie an vielen großen Sprechtheaterbühnen im gesamten deutschsprachigen Raum, war für zwei Jahre fest als Ausstatterin in Hannover engagiert und entwirft nunmehr Bühnen- und Kostümbilder für die Oper im In- und Ausland, wo sie mit Regisseuren wie Philipp Himmelmann, Stefan Otteni, Anselm Weber, Barbara Frey, Barbara Bürk und Karin Beier zusammenarbeitete. 2008 begann ihre Zusammenarbeit mit Stefan Herheim, die sie von Bayreuth über Salzburg, Brüssel, Hamburg, Stuttgart, Barcelona, Paris, London, Oslo, Kopenhagen nach Graz und Dresden führte. Von der Fachzeitschrift Opernwelt wurde Gesine Völlm für Parsifal, Der Rosenkavalier, Les vêpres siciliennes und Die Meistersinger von Nürnberg, alle unter der Regie von Stefan Herheim, als „Kostümbildnerin des Jahres“ ausgezeichnet. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet sie mit Johannes Erath (Euryanthe an der Oper Frankfurt, Un ballo in maschera an der Bayerischen Staatsoper München, Manon an der Oper Köln). Bei den Bregenzer Festspielen entstanden 2016 die Kostüme zu Franco Faccios Hamlet (Regie: Olivier Tambosi). Für Claus Guth erarbeitete Sie 2020/2021 die Kostüme für Jenůfa am Royal Opera House, die Inszenierung bekam 2022 den Laurence Olivier Award. Im Moment bereitet sie die Kostüme für das Festival von Aix en Provence für eine Uraufführung von Pascal Dusapins Il viaggio di Dante (Juli 2022) und die Kostüme für Semele an der Bayerischen Staatsoper München (2023) in Kooperation mit der Metropolitan Opera New York (2024) vor.
Foto: Matthias Horn